Die Schufa-Auskunft – Was Vermieter wissen wollen und Mieter beachten müssen
Die Schufa-Auskunft ist eines der wichtigsten Dokumente bei der Wohnungsbewerbung. Vermieter möchten mit ihr prüfen, ob ein Mietinteressent zuverlässig seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Doch was genau steht in einer Schufa-Auskunft? Wie beantragt man sie? Und was können Mieter tun, wenn Einträge falsch oder negativ sind? Dieser Artikel erklärt alles – mit vielen Tipps und rechtlichen Hinweisen.
Was ist die Schufa?
Die „Schufa“ steht für Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung. Sie ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das Daten zur Kreditwürdigkeit von Verbrauchern sammelt. Banken, Versandhändler, Telekommunikationsanbieter und andere Unternehmen melden der Schufa Informationen über Zahlungsverhalten, Verträge und eventuelle Zahlungsausfälle.
Was steht in der Schufa-Auskunft?
- Persönliche Daten (Name, Geburtsdatum, aktuelle und frühere Anschriften)
- Girokonten, Kreditkarten, Kredite
- Mobilfunkverträge, Versandhandelskonten
- Positive Zahlungsmoral (z. B. regelmäßig bezahlte Kredite)
- Negative Einträge (z. B. Mahnbescheide, Inkasso, Kontokündigungen)
- Score-Wert: Prognose über Zahlungswahrscheinlichkeit
Wichtig: Eine Schufa-Auskunft enthält keine Informationen über Einkommenshöhe oder Vermögen.
Welche Arten von Auskünften gibt es?
- Schufa-BonitätsCheck: kostenpflichtige Auskunft mit Zertifikat für Vermieter (ca. 30 €)
- Datenkopie nach Art. 15 DSGVO: kostenlose Selbstauskunft, einmal jährlich (nicht für Vermieter bestimmt)
Tipp: Nutze die kostenlose Datenkopie zur Prüfung – aber für die Bewerbung bei Vermietern ist meist der BonitätsCheck erforderlich.
Warum verlangen Vermieter die Schufa?
Die Vermietung einer Wohnung birgt finanzielle Risiken. Mit der Schufa-Abfrage möchten Vermieter:
- das Risiko von Zahlungsausfällen minimieren
- sicherstellen, dass der Mieter keine gravierenden Zahlungsschwierigkeiten hat
- unter vielen Interessenten eine objektive Entscheidungshilfe haben
Was tun bei negativen Einträgen?
- Daten prüfen: Fordere eine kostenlose Datenkopie an und kontrolliere sie genau.
- Fehler melden: Falsche oder veraltete Einträge können gelöscht werden (schriftlich an die Schufa mit Belegen).
- Erklären statt verschweigen: Offene Kommunikation hilft. Erkläre dem Vermieter, was passiert ist und was sich verbessert hat.
- Bürgen oder Sicherheiten anbieten: z. B. Elternbürgschaft, höhere Kaution
Wie kann man seine Bonität verbessern?
- Keine neuen Kredite oder Ratenverträge unnötig abschließen
- Kreditkarten nur behalten, wenn aktiv genutzt
- Keine unnötigen Girokonten oder Mobilfunkverträge führen
- Offene Forderungen zügig begleichen
Ein gutes Zahlungsverhalten wirkt sich langfristig positiv auf den Score aus.
Wie beantrage ich eine Schufa-Auskunft?
Unter meineschufa.de kannst du:
- die kostenlose Datenkopie nach Art. 15 DSGVO anfordern
- eine Bonitätsauskunft für Vermieter direkt herunterladen (ca. 30 €)
Ein Postversand dauert ca. 1–2 Wochen. Der Download erfolgt meist sofort nach Identifikation.
Tipps für die Wohnungsbewerbung
- Schufa-Auskunft nur aktuellen Vermietern zeigen – nicht öffentlich versenden
- Ein vollständiges Bewerbungsdossier erstellen: Einkommensnachweis, Ausweiskopie, Mietzahlungsbestätigung
- Wenn möglich: alternative Nachweise für Zuverlässigkeit (z. B. Bürgschaft)
Fazit
Die Schufa-Auskunft ist für Vermieter ein wichtiges Instrument zur Risikoeinschätzung. Mieter sollten ihre Daten regelmäßig prüfen, auf Korrektheit achten und mögliche Probleme offen kommunizieren. Wer gut vorbereitet ist, hat trotz kleinerer Makel Chancen auf eine Wohnung – insbesondere mit Ehrlichkeit und ergänzenden Sicherheiten.
Rechtliche Grundlage: Art. 15 DSGVO, § 31 BDSG